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Marburg-Biedenkopf

Deutsche Meisterschaften in Bamberg. Schmitt zieht Traumlos gegen Boll

Hessenmeister Jochen Schmitt vom Regionalligisten TTV Stadtallendorf, der sich vor sechs Wochen sensationell mit dem Hessentitel krönte, lieferte auch bei den am Wochenende in Bamberg stattfindenden Deutschen Meisterschaften eine ganz starke Leistung ab.

Schmitt musste als einer der ungesetzten Spieler und insgesamt mit der niedrigsten Ranglistenpunktzahl aller 47 Starter durch die Vorrundenqualifikation. Dabei traf er am Freitag in einer Vierergruppe auf Gruppenfavorit Julian Mohr (NSU Neckarsulm), Dennis Müller vom Drittligisten 1. FSV Mainz 05 und den Berliner Ali-Serdar Gözübüyük (Hertha BSC II). Hochmotiviert startete Stadtallendorfs Nummer 5 gegen den Herthaner, der in der Oberliga Nord-Ost in dieser Saison an Position 1 eine stolze 19:2-Bilanz aufzuweisen hat, optimal in das Turnier. Schmitt dominierte den Berliner in drei Sätzen und verschaffte sich mit dem Sieg eine perfekte Ausgangposition. Bei seinem zweiten Auftritt war Schmitt dem Drittligaspieler Mohr zwar mit 1:3 klar unterlegen, doch sollte der Satzgewinn noch Gold wert sein, denn Mohr gewann die beiden anderen Spiele mit 3:0 und so konnte sich Schmitt im letzten Match sogar eine knappe Niederlage erlauben und wäre dennoch für die KO-Runde qualifiziert. Gegen den Mainzer Müller lieferte der TTVer eine erneute Spitzenleistung und musste sich erst im Entscheidungssatz geschlagen geben. Überglücklich zog Schmitt mit ausgeglichenem Satzverhältnis gegenüber seinen beiden Konkurrenten überraschend in die 3. Runde ein und zog dort das Los seines Lebens. Gegner war kein anderer als Rekordmeister Timo Boll. Am Samstag forderte Schmitt den Topfavoriten live im Internet und kam nach einem deutlichen 2:11 im ersten Satz etwas besser ins Spiel. „Nur“ zweimal 11:7 und 11:4 zum Abschluss hieß es für den Topfavoriten auf seinen 11. Einzeltitel. Den schönsten Ball des Spiels gewann allerdings Schmitt, der im dritten Satz mit einem sehenswerten Konter auf einen krachenden Rückhandtopspin von Boll die bessere Antwort parat hatte und auf 4:6 verkürzte. "Ich wollte einen Ball spielen, den Timo nicht erreicht", nahm sich Schmitt vor dem Match seines Lebens vor und dies gelang ihm mit diesem "Zauberball", der kurz nach dem Spiel in sozialen Netzwerken schon zahlreich geteilt wurde.

Schmitt zog dann auch ein überaus zufriedenes Fazit von seiner ersten Teilnahme auf „großer Bühne“: „Das war ein schöner Moment und natürlich eine Ehre für mich. Viele würden wohl einiges dafür geben, um heute an meiner Stelle gewesen zu sein. Es war schon eine Überraschung, dass ich hessischer Meister geworden bin, genau so, dass ich gestern mit 2:1 noch weitergekommen bin. Und dann habe ich auch noch das große Los gegen Timo Boll gezogen. Ich bin zufrieden mit mir. Es waren ein paar schöne Ballwechsel dabei.“

Boll gab übrigens bei seinen fünf Einzeln lediglich im Halbfinale gegen Ricardo Walther einen Satz ab und gewann ungefährdet im Finale gegen Fuldas Ruwen Filus, der sich dafür im Doppel mit Walther den Titel sicherte, seinen elften Deutschen Meistertitel. Bei den Damen triumphierte Kristin Silbereisen sowohl im Einzel als auch mit Shan im Doppel.

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