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Mannschaftssport Erwachsene  

Relegation zur Herren-Oberliga

Zwei Niederlagen für NSC W.-Steinberg

Von Dennis Bellof

Wie so oft hatten sich die Relegationsveranstalter nicht dem hohen Niveau der sportlich Beteiligten angepasst. „Wir sind nach Wiesbaden gefahren, ohne genau zu wissen, wem überhaupt in welcher Konstellation der Oberliga-Aufstieg winkt“, wunderte sich NSC-Kapitän Stefan Harnisch über die Organisation der Veranstaltung – die immerhin darüber entscheiden sollte, auf welcher Ligenebene die Pohlheimer in der kommenden Saison an die Platten treten würden. Gewohnte Hessenliga oder doch Oberliga-Neuland?

An der Halle im Stadtteil Biebrich angekommen, war es den Tischtenniscracks wieder zum Kopf schütteln. Denn das kleine Turnier, bei dem jedes der drei anwesenden Teams gegeneinander spielen sollte, fand in einer Sportstätte statt, in der man faktisch kaum einen Ball wahrnehmen konnte. Eine Fensterfront mit maximaler möglicher Sonneneinstrahlung verhinderte akzeptable Spielbedingungen. Kurios: Der Heimatverein darf die Halle deshalb erst ab 14 Uhr nutzen, das erste Spiel wurde jedoch für 10 Uhr angesetzt.

Gerüchte darüber, dass ergebnisunabhängig alle Teams aufgrund von strukturellen Veränderungen und Teamrückzügen in die Oberliga aufsteigen dürften, erschwerten es den Sportlern, die höchste Motivationsstufe zu erreichen. Wer auf Seiten der Tischtennisspieler darauf klare Antworten von den Veranstaltern erwartet hatte, wurde enttäuscht. „Insgesamt ist die ganze Art der Organisation für solch einen Tag sicherlich zu überdenken“, formulierte Harnisch seine Kritik sehr diplomatisch.

Dass sein Team wenig später sportlich enttäuschte, wollte er damit aber nicht vollends entschuldigen. Gegen den VfR Fehlheim, den die NSC-Spieler im Vorjahr noch klar abfertigten, unterlagen die Mittelhessen überraschend (und deutlich) mit 2:9. „Es war teamübergreifend die schlechteste Leistung, an die ich mich in den letzten Jahren erinnern kann“, lachte Harnisch, „wirklich ein ganz schwarzer Tag“. Ganz klassisch sei zur schlechten Form auch noch großes Pech hinzugekommen.

Das Match gegen Fehlheim gestaltete sich zunächst offen. US-Importspieler Müller und Torsten Kirchherr gewannen ihr Doppel klar. Und mit etwas mehr Glück hätten die NSCler die Führung in die Einzelrunde gerettet, denn Jan Hartmann und Jakob Armbrüster unterlagen nur knapp in fünf Sätzen. Stefan Harnisch und Torsten Weber verloren deutlicher. Nach dem Einzelsieg von Müller, der den zwischenzeitlichen Ausgleich erbrachte, gingen jedoch alle weiteren Spiele an die Gegner aus Fehlheim. Und das zumeist klar, weil gleich mehrfach größere Punktevorsprünge verloren gingen: Auch die Routiniers Harnisch und Kirchherr blieben letztlich ohne gewonnenen Zähler, hatten aber noch die besten Siegchancen.

Noch klarer unterlagen die Pohlheimer direkt im Anschluss gegen den späteren Sieger des Dreierturniers, den TTC RW Biebrich. Die bereits ausgepowerten NSC-Akteure warfen ihre letzten, spärlichen Kraftreserven in die Waagschale, erspielten gegen den noch stärkeren Gegner aber erwartungsgemäß noch weniger Punkte. Lediglich Kirchherr gewann sein Einzel in vier Sätzen. Nach knapp zweieinhalb Stunden hatten die Biebricher den neunten Punkt erspielt. Die verdiente Niederlage war damit besiegelt – wenn sie auch wiederum etwas zu hoch ausfiel.

Trotz der negativen Erlebnisse vom Wochenende wollte sich Harnisch nicht allzu sehr ärgern. Denn schließlich steht der eventuelle Aufstieg trotz des schlechten Abschneidens weiter realistisch im Raum : „Wir spielen dort, wo wir am Ende landen, insofern werden wir die Geschehnisse in Wiesbaden jetzt nicht überbewerten und uns auch nicht verrückt machen“, resümierte Harnisch. Wobei, einen Zusatz hatte er dann doch noch: „Klar, am liebsten wäre es uns schon in der Oberliga...“

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