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Interview mit Kreisschiedsrichterwartin Gudrun Wenzel

Seit wann bist du Schiedsrichterin und was hat dich dazu bewogen Schiedsrichter zu werden?

Ich bin seit 2000 Schiedsrichterin. Schon immer hatte ich gerne die Spiele meiner Mannschaftskameraden gezählt bzw. meinen Mann zu seinen Spielen begleitet und gerne gezählt. Er brachte mich auf die Idee, die Ausbildung zum geprüften Schiedsrichter zu machen.

 

Wie verlief deine Schiedsrichterkarriere?

Die Kreisschiedsrichterprüfung war in 2000. In 2006 folgte die Verbandsschiedsrichterprüfung, in 2011 die zum Nationalen Schiedsrichter und seit 2014 bin ich für den TTV Schröck mit Internationaler Schiedsrichter-Lizenz im Einsatz.

 

Wie oft bist du als Schiedsrichterin im Jahr im Einsatz?

In 2017 war ich ungefähr an 65 Tagen im Einsatz, davon waren 5 Turniere im Ausland (Italien, Spanien, Belgien, Portugal).

 

Was ist das Besondere am Schiedsrichter?

Besonders ist, dass man die Regeln gut kennt und immer auf dem neuesten Stand ist. Ich werde oft gefragt, wie in bestimmten Spielsituationen zu entscheiden ist, und dann freut es mich, wenn ich die richtige Auskunft geben kann. Ebenfalls etwas Besonderes ist, dass man so nah „am Geschehen“ ist und die Spieler so dicht vor sich hat. Wenn es sich um bekannte oder Top-Spieler

handelt, ist es sehr spannend, solch ein Spiel zu leiten.

 

Seit wann bist du Internationale Schiedsrichterin und bei welchen Großveranstaltungen warst du zuletzt im Einsatz?

Ich bin seit 2014 IU (Internationaler Umpire) und war in diesem Jahr bei der WM in Düsseldorf, bei der Jugend-EM in Guimaraes (Portugal), bei den German Open in Magdeburg sowie bei Spielen in der TTBL bei Fulda und dem TTBL-Finale in Frankfurt.

 

Gab es besondere und schöne oder auch mal kritische Momente oder Situationen in deiner Schiedsrichterlaufbahn?

Ein absolutes Highlight in meiner Laufbahn waren die German Open 2017, wo ich im Halbfinale schon die Nr. 2 der Weltrangliste (Fan Zhedong) zählen durfte sowie das Finale der Damen mit ebenfalls der Nr. 2 aus China.

Kritisch war ein Spiel bei den German Open 2016 in Berlin. Chen Weixing schlug nach einem verlorenen Satz den Ball durch die Box, also musste ich ihm die gelbe Karte zeigen, was eigentlich noch nichts Dramatisches ist. Aber er war so verärgert, dass er auf den Tisch spuckte. Ich musste ihm gelb-rot zeigen, d. h. einen Punkt für den Gegner vergeben. Danach verlor er endgültig und zerlegte die Umrandung. Das war aber eine Ausnahme, üblicherweise sind die Spieler in solch hohen Klassen sehr fair und respektieren den Schiedsrichter.

 

Welche Regel würdest du gerne ändern/abschaffen und warum?

Das ist ganz klar die Aufschlagregel! Sie steht immer wieder in der Diskussion. Nach der Regel sind 14 Kriterien für einen korrekten Aufschlag zu beachten, angefangen mit „ Ball ruhend auf dem geöffneten Handteller“, „nahezu senkrecht“, „nicht verdeckt“ bis „freien Arm entfernen“. Für den SR ist es sehr schwer, aus seiner Position alle Phasen des Aufschlags zu sehen und zu beurteilen, so dass es hier oft zu Kontroversen kommt. Ich würde mir eine Vereinfachung der Aufschlagregel wünschen.

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