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Wer weniger wartet, hat viel mehr vom Spiel

Bericht zum Nina Heß-Turnier

Von Dennis Bellof

Der Teilnehmerrekord vom Vorjahr wurde nicht geknackt. Aber auch mit „nur“ über 800 statt 1000 Spielern waren die Organisatoren des 22. Nina-Hess-Gedächtnisturniers sehr zufrieden. „Es gab keine technischen Probleme und auch keine großen Beschwerden“, freute sich GSV-Verantwortlicher Arne Friede, „diesmal lief es wirklich reibungslos.“

Unter den zahlreichen Startern waren nicht nur viele Spieler aus Hessen oder dem übrigen Teil Deutschlands, sondern auch exotische Tischtenniscracks, die man auf einem Turnier dieser Breiten wohl kaum erwartet hätte: Zwei Chilenen und ein libanesischer Nationalspieler zum Beispiel. Und letztgenannter räumte sogar mächtig ab: Dauud Cheaib vom TB Untertürkheim entschied sowohl die Herren A1- als auch die A2-Klasse für sich.

Cheaib schlug bei seinem Siegeszug allein weit mehr Gegner, als im Frauen-Wettbewerb überhaupt insgesamt gemeldet waren. Ganze vier Starterinnen standen der letztjährigen Meldezahl von fünfzehn gegenüber. Erklären konnten sich die Organisatoren vom GSV dies nur schwerlich. Denn die aus Turnierverantwortlichen-Sicht ärgerlicherweise gleichzeitig stattfindenden Hessen- und Seniorenmeisterschaften wurden für beide Geschlechter durchgeführt. Die vier vorhandenen Damen hätten liebend gerne bei der Herren-Konkurrenz mitgespielt, um möglichst oft an der Platte zu stehen. „Wir sind immerhin eigens aus Frankfurt angereist“, erklärte Sarah-Lisa Angress (TG Bornheim). Ihren Wunsch konnte Oberschiedsrichter Daniel Zitzer jedoch nicht erfüllen. Denn nach eingehendem Blick in die HTTV-Statuten war klar, dass die Damen nur bei den Herren hätten starten dürfen, wenn sie auf das Ausspielen ihrer Klasse verzichtet hätten – diese war jedoch bereits angespielt.

So schade die niedrige Teilnehmerzahl bei den Damen war, so angenehmer war diese Tatsache für alle anderen Turnierspieler an diesem Tag, reduzierten sich ihre Wartezeiten somit doch merklich. Überhaupt erfreute die Turnierleitung die Teilnehmer diesmal mit einer noch flüssigeren Organisation und klarer Kommunikation, wenn es doch einmal kurz hakte. „Am Freitag war der Ablauf in diesem Jahr wirklich richtig gut“, freute sich etwa der Gießener Bezirksklassen-Spitzenspieler Christian Görgmayr. Und Sebastian Vogeltanz (Grün-Weiß Gießen) bekräftigte: „Ich mag Turnieratmosphäre wie diese. Die höflichen Organisatoren haben stets versucht, direkt zu helfen.“

Jürgen Boldt wird diese Entwicklung freuen. Der GSV-Abteilungsleiter hatte den Turnierablauf im Vorfeld gezielt entschlackt und sich die Kritik des Vorjahres, die sich lediglich an einem der vier Turniertage festmachte, zu Herzen genommen. „Zudem haben wir an den stark frequentierten Tagen früher angefangen“, erläutert Friede, der an seinem Laptop als Herr des Turniergeschehens agierte, „und der Computer hilft mit seiner Software, Wartezeiten zusätzlich zu reduzieren.“

In seiner Technik-Ecke sah Friede auch, dass nur sehr wenige Spieler aus dem Raum Gießen den Weg auf die jeweilige Siegerliste fanden. Meist war dies in den Jugendwettbewerben der Fall. „Genau wie bei den Damen waren jedoch auch hier die Meldezahlen enttäuschend“, bedauerte Friede. Bei den C-Schülern traten etwa nur drei statt zuletzt 19 Starter an.

Céline Kreiling vom TTC Wißmar wird das erstmal nicht kratzen: Sie entpuppte sich als Aushängeschild der Region und belegte nicht nur den ersten Platz bei den Schülerinnen A, sondern sicherte sich auch den Vize-Titel beim Jugendwettbewerb. Vereinskollegin Christine Prell siegte bei den Schülerinnen B. Auch die Jungs aus der Region wussten zu überzeugen: Noel Kreiling (TTC Wißmar), Michel Seibert (Wißmar) und Merhawie Kiros (GSV) erreichten in ihren jeweiligen Klassen den zweiten Platz. Bei den mittelhessischen Senioren waren maximal dritte Plätze drin. Nur Philip Wingert (GSV) kam im U22-Doppelwettbewerb in den Genuss des Siegergefühls. Apropos Genuss: Allgemeines Staunen herrschte beim Finale der ranglistenwertoffenen S-Klasse zwischen Dauud Cheaib und Vladimir Anca (TV Leiselheim). „Das attraktivste Match, das ich hier seit Jahren gesehen habe“, schwärmte Friede. Und gewonnen hat natürlich: Dauud Cheaib.

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