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Angelina Gürz überzeugte bei Jugend-WM in Kairo

Frankfurt (ws). "Angelina Gürz (SV Darmstadt 98) habe zu überzeugen gewusst." Dieses Fazit des DTTB-Cheftrainers Dirk Schimmelpfennig konnte man am Ende der 4. Jugend-Weltmeisterschaften in Kairo auf der DTTB-Homepage nachlesen.

"Angelina Gürz (SV Darmstadt 98) habe zu überzeugen gewusst." Dieses Fazit des DTTB-Cheftrainers Dirk Schimmelpfennig konnte man am Ende der 4. Jugend-Weltmeisterschaften in Kairo auf der DTTB-Homepage nachlesen.

Nach sehr guten Leistungen in der Gruppenphase und der ersten Hauptrunde war die Linkshänderin der ehemaligen Schüler-Europameisterin Natalia Partyka (Polen), ebenfalls eine Linkshänderin, in vier Sätzen unterlegen. "Trotz des deutlichen Ergebnisses zeigte Gürz bei den Welttitelkämpfen eine insgesamt sehr gute Leistung und rechtfertigte ihren persönlichen Startplatz mit dem Erreichen der Runde der letzten 32 Spielerinnen" schrieb DTTB-Berichtersstatter Marco Steinbrenner aus Kairo.

In ihrem ersten Gruppenspiel am frühen Donnerstagmorgen hatte es Gürz mit Mateja Maglicic (Kroatien) zu tun, die sie nach Verlust des ersten Satzes aber noch deutlich mit 3:1 (-8, 3, 8, 7) schlagen konnte. Gehandicapt durch einen grippalen Infekt mit starkem Halsweh und Hustenanfällen dachte die 18jährige schon ans Aufgeben. Doch am späten Nachmittag ging es ihr nach dem Einspielen wieder etwas besser. In ihrem zweiten Spiel sorgte Angelina Gürz dann für eine große Überraschung, als sie gegen Hiroe Udo (Japan) mit 3:1 (5, -4, 8, 9) gewinnen konnte. Diesen Sieg über die in der Gruppe 19 topgesetzte Japanerin stufte Dirk Schimmelpfennig als ein "sehr starkes Ergebnis" ein. Einen Tag zuvor hatte nämlich die Asiatin mit ihrem Team noch im Mannschafts-Finale gegen China gestanden. Gegen die in Topform spielende Linkshänderin aus Veitshöchheim war Udo, die in der Team-Konkurrenz gegen Europameisterin Daniela Dodean (Rumänien) gewann, ohne Chance. "Angelina hat im taktischen Bereich ausgezeichnet agiert", freute sich der DTTB-Cheftrainer. Trotz der beiden Siege zum Auftakt war das Weiterkommen von Gürz in die Hauptrunde damit aber noch keinesfalls gesichert. Um nichts mehr anbrennen zu lassen, musste sie das letzte Gruppenspiel am Freitag um 8.30 Uhr (MEZ) gegen Alexa Szvitacs (Ungarn) gewinnen. "Früh aufstehen" hieß es deshalb für die Frankfurter Internatschülerin. Mit einem deutlichen 3:0 (4, 6, 6) konnte sie die Ungarin in die Schranken verweisen.

Trotz ihres mit drei Siegen und 9:2 Sätzen souveränen Gruppensieges musste Gürz trotzdem in der ersten Hauptrunde gegen Valeria Lemeshevskaia (Russland) an den Tisch gehen, da sie nicht unter die besten 16 Spielerinnen gesetzt war. Dana Weber, leitende Trainerin im Düsseldorfer Tischtennis-Internat, sprach zuvor von einer schweren Aufgabe, da die Russin ähnlich wie Amelie Solja mit langen Noppen auf der Rückhand agiert. Bei den bisherigen Begegnungen hatte Gürz noch nie eine Chance gegen sie. Doch die Bayerin präsentierte sich nach dem Bericht von Marco Steinbrenner in einer sehr starken Form. Lediglich in den ersten zwei Sätzen hatte Gürz kleinere Probleme. Im ersten Durchgang holte die Deutsche einen 6:8-Rückstand auf und behielt mit 11:8 die Oberhand. Anschließend lief Angelina Gürz einem 1:6-Rückstand hinterher, um noch mit 11:9 den zweiten Satz zu gewinnen. Danach war der Widerstand der Russin gebrochen und die DTTB-Starterin gewann am Ende souverän mit 4:0 (8, 9, 1, 6).

Die Polin Natalia Partyka war nun in der Runde der letzten 32 am Samstagmorgen die nächste Gegnerin der Bayerin. Doch im Gegensatz zu den beiden Tagen zuvor, musste Gürz nun ihrem grippalen Infekt Tribut zollen. Trotz allem Bemühens gelang es ihr in keiner Phase des Spiels selbst die Initiative zu ergreifen und die Gegnerin wie in den Spielen zuvor unter Druck zu setzen, so dass sie deutlich mit 0:4 (-8, -7, -4, -7) das Nachsehen hatte.

Bis ins Achtelfinale konnte Gürz dagegen mit ihrer Partnerin Laura Matzke (TV Busenbach) vordringen. Die beiden hatten bei ihrem 3:0 (7, 8, 5) im ersten Spiel in der zweiten Hauptrunde gegen Maria Christoforaki/Ageliki Papadaki (Griechenland) keinerlei Probleme.
Trotz einer guten Leistung mussten sich die amtierenden Deutschen Jugend-Meister dann aber in der Runde der letzten 16 Kombinationen verabschieden. Gegen Cheng I-Ching/H Siung Nai-I (Taiwan) waren die beiden 18-Jährigen Deutschen ohne Siegchance. "In dieser Partie haben wir leider nicht so gut gespielt", stellte Matzke nach der Partie selbstkritisch fest. "Mit dem sehr schnellen Spiel der beiden Taiwanesinnen kamen wir überhaupt nicht zurecht."
Einen Tag nach dem Gewinn der Bronzemedaille der Jungen-Mannschaft zogen Steffen Mengel (TTV Gönnern) und Angelina Gürz zum Auftakt der Individual-Wettbewerbe am Mittwochmorgen als erste DTTB-Paarung in die nächste Runde ein. Das Duo setzte sich gegen Li Kwun Ngai/Lee Ho Ching (Hongkong) mühelos mit 3:0 (3, 8, 13) durch. "Beide haben das erste Mal zusammen gespielt. Dafür war die Leistung in Ordnung", sagte hinterher ihr Betreuer, der Jungen-Bundestrainer Istvan Korpa. In der nächsten Runde am Freitag warteten auf Mengel/Gürz allerdings die an Position eins gesetzten Marcos Freitas/Daniela Dodean (Portugal/Rumänien). Trotz einer guten Leistung schieden Mengel/Gürz hier aus. "Die ersten zwei Sätze waren noch nicht so gut", erzählt Angelina Gürz. "Danach haben wir uns gesteigert. Die Partie hat sehr viel Spaß gemacht." Die DTTB-Kombination hatte im vierten Durchgang sogar einen Satzball, um in den Entscheidungsdurchgang zu kommen. Doch in der entscheidenden Phase fehlte das nötige Quäntchen Glück, so dass am Ende die Partie mit 1:3 (6:11, 5:11, 11:7 und 12:14) verloren ging.
Zum Abschluss Jugend-Weltmeisterschaften stand für die DTTB-Delegation am Sonntag-Abend noch eine zweistündige Schiffsfahrt auf dem Nil an. Viel Zeit, um die landestypischen Köstlichkeiten zu genießen, blieb jedoch nicht. Bereits um ein Uhr MEZ ging es mit dem Bus in Richtung Flughafen.

von Dieter Gürz

Foto: Dr. Stephan Roscher

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