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Offener Brief des Präsidenten

(se) Zeitgerechte Eingabe in click-TT ersetzt Anruf beim Pressewart - Beirat korrigiert unterschiedliche Strafpraktiken - Gleichbehandlung aller Vereine muss gesichert sein - Aufklärung nötig

Liebe Tischtennisfreunde,

was würden Sie sagen, wenn in Hessen zwei Autos gleichzeitig eine rote Ampel überfahren, die Polizei jedoch nur einen Fahrer zur Verantwortung zieht ?


Sie würden sicherlich und zu Recht sagen: Da ist etwas faul im Staate!!! Da stinkt die Ungerechtigkeit zum Himmel!


Regeln und beschlossene Vereinbarungen gibt es überall im Leben, und auch der Sportbetrieb ist ohne Regeln und Ordnungen nicht denkbar.

In den letzten Tagen hat insbesondere die Geschäftsstelle des HTTV Beschwerden von einigen Vereinen erhalten, die sich auf in den letzten Wochen ausgestellte Strafbescheide wegen verspäteter bzw. nicht erfolgter Ergebniserfassung in click-TT beziehen.




Was war geschehen?

Der Hessische Tischtennis-Verband hat im Jahr 2005 mit der Einführung der Internetplattform click-TT einen völlig neuen Weg beschritten, da sich über diese neue Plattform alle an der Abwicklung des Spielbetriebs beteiligten Personen (Vereinsvertreter, Spieler, ehrenamtliche Mitarbeiter) unter einem Dach wieder finden. Dass es sich hierbei um den richtigen Schritt in die Zukunft handelt, beweisen inzwischen die über 170 Millionen Aufrufe hessischer click-TT-Seiten allein im Jahr 2006. Der HTTV hat die hessischen Vereine bisher mit keinem Cent belastet. Die Vereine sparen außerdem Kosten und Zeit (Briefporto/Versand). Das Internetangebot lebt uneingeschränkt von der Aktualität der abrufbaren Informationen. Hierzu gehören vor allem die Spielergebnisse, die je nach "Spieltag/Spielwoche" in unterschiedlichen Fristen in das click-TT-System einzugeben sind. Diese Fristen wurden über eine Änderung von Ziffer 7.15. 2 der HTTV-Wettspielordnung durch den Beirat


- 2005 für die darauf folgende Spielzeit 2005/2006 nur auf der Verbandsebene vorgeschrieben

- 2006 durch den Beirat eine Ausdehnung dieser Verpflichtung auf die bezirksgebundenen Spielklassen ab Beginn der Spielzeit 2006/2007 beschlossen

- Dies wurde im "Plopp", auf der HTTV-Homepage, durch E-Mail-Newsletter sowie anlässlich der Kreistage 2006 bekannt gegeben.


Leider ist es im Sport genauso wie im richtigen Leben, dass Regeln ohne Aussicht auf Strafe leider von einigen nicht eingehalten werden. Zu den Verpflichtungen und Aufgaben der Klassenleiter/Pressewarte gehören aber auch Sanktionen bei Nichtbeachten dieser Vorgaben. Diese sind in den derzeit gültigen Bestimmungen der Wettspielordnung und Strafordnung des HTTV verankert und haben auch in der Vergangenheit zu Bestrafungen durch die Pressewarte bei verspäteter bzw. nicht erfolgter Ergebnisdurchgabe an den Pressewart geführt.



Traurige Tatsache: Ungleichbehandlung der Vereine im HTTV

Mit der Verpflichtung zur Ergebniserfassung in click-TT waren alle bisherigen im Zusammenhang mit der telefonischen Durchgabe an den zuständigen Pressewart bekannten Zeitvorgaben aufgehoben und durch die "click-TT-Fristen" ersetzt worden. Auch dies wurde entsprechend kommuniziert.


Obwohl für die Saison 2006/2007 beschlossen, wurden bis auf wenige Ausnahmen in der Vorrunde 2006/2007 keine Bestrafungen durch die Pressewarte (quasi als Übergangsfrist) auf Verbands- und Bezirksebene ausgesprochen, obwohl es hier schätzungsweise mehr als 1000 Verstöße seitens der Vereine gegeben hat.


Im Verlauf der Rückrunde wurde das Präsidium des HTTV mit der traurigen Tatsache konfrontiert, dass nachweislich unterschiedlich bei Verstößen im Rahmen der Ergebniserfassung vorgegangen wird. Die Bestimmungen zur Strafe wurden zum Teil überhaupt nicht beachtet und angewendet. Andererseits haben Vereine aber auch die vorgesehenen Strafen in Rechnung gestellt bekommen.

Diese Ungleichbehandlung ist ein unhaltbarer Zustand. Wer unter diesen Gesichtspunkten von "Frechheit" und "Abzocke" - wie in den bekannten Internet-Foren ständig zu lesen - redet, sollte sich ernsthaft überlegen, ob er an einem geregelten Spielbetrieb, bei dem die Regeln grundsätzlich für alle in gleicher Weise Geltung haben, weiterhin interessiert ist. Wir werden dieses Thema übrigens bei den diesjährigen Kreistagen ansprechen.


Kein Verein wurde/wird für etwas bestraft, wenn er sich ordnungsgemäß verhält und innerhalb der vorgegebenen Fristen das Spielergebnis erfasst. In begründeten Fällen ist die Rücknahme eines Strafbescheids wie in der Vergangenheit auch weiterhin möglich. "Nur 10 Minuten zu spät" ist in diesem Fall allerdings keine nachvollziehbare Argumentation. Die Zeitfenster (siehe weiter unten) für die Ergebniserfassung sind nach eingehender Diskussion im Beirat nahezu einstimmig beschlossen worden und dabei wurde versucht, den Interessen aller Beteiligten Rechnung zu tragen.


Der Beirat hat bei zwei (!) Gegenstimmen entschieden: Wir wollen, dass die Vereine gleich behandelt werden!


Die oben geschilderten Umstände wurden dem Beirat - das ist die Versammlung der gewählten leitenden Kreis-, Bezirks-, und Verbandsmitarbeiter - am 10.3.2007 mitgeteilt. Nach eingehender Diskussion wurde über zwei Lösungsmöglichkeiten abgestimmt:


Zum Rückrundenbeginn rückwirkende Bestrafung aller Verstöße bei der Ergebniserfassung. Dafür sprach insbesondere, dass es ja bereits ordnungsgemäße Bestrafungen gegeben hat.
Verschiebung der Sanktionen auf den Beginn des kommenden Spieljahres. Dagegen sprach vor allem die Erfahrung, dass das Problem eben aufgeschoben, aber nicht aufgehoben sei. Die gleiche Diskussion würde sich zu Beginn des neuen Spieljahres ergeben.

Der Vorschlag 1 wurde mit überwältigender Mehrheit angenommen. Da diese Entscheidung für die Pressewarte viel manuelle Arbeit bedeutet hätte, kam der Beirat zu der Auffassung, die Geschäftsstelle mit der Abwicklung dieser Aktion mit Hilfe der bereits vorhandenen click-TT-Funktionalitäten zu beauftragen. Die Strafbescheide wurden deshalb im Namen des zuständigen Pressewartes - nach zuvor erfolgter Abstimmung mit dem entsprechenden Mitarbeiter - und dessen ausdrücklicher Zustimmung dann auch abgesendet. Dies wird in der kommenden Spielzeit 2007/2008 durch click-TT automatisiert ablaufen, um die ehrenamtlichen Mitarbeiter zu entlasten.



Warum werden die Ergebnisse so schnell benötigt?


Die Behauptungen, die Ergebnisse würden in den beschlossenen Fristen überhaupt nicht benötigt, müssen sehr nachdenklich stimmen. Allein schon die millionenfachen Aufrufe der click-TT-Seiten beweisen das Gegenteil - die Spieler/innen sind außerordentlich daran interessiert ganz schnell zu wissen:

- Wie hat die Konkurrenz gespielt und wo befindet man sich in der Spielerrangliste nach einem Spieltag?

- Als Zeitungsleser will man Nutznießer sein und die Ergebnisse / Tabellen in der Tageszeitung lesen. Dies gehört zur Außendarstellung unseres Sports.

Um dies realisieren zu können, werden die Ergebnisse zeitnah benötigt.




Was ist zu tun, damit dem Verein keine Strafen ins Haus flattern?


Festzustellen ist erst einmal, dass es ein enges Zeitfenster ausschließlich bei Spielen am Sonntag gibt, wo das Spielergebnis innerhalb einer Stunde nach Spielende in das System zu bringen ist. Diese knappe Frist existierte aber auch bereits ehemals bei der telefonischen Ergebnisdurchgabe, d.h. es wurde in der Regel über ein Mobiltelefon der Pressewart angerufen und das Spielergebnis durchgegeben.


Das Mobiltelefon kann nun auch dazu genutzt werden, um das Spielergebnis per SMS an das System zu übermitteln. Die Anleitung dazu findet man im Newsletter Nr.7 vom 18.08.2006 und im Vereinszugang im Bereich "Downloads".


Bei Spielen von Montag - Freitag bzw. am Samstag besteht kein großer Termindruck, so dass das Ergebnis auch per PC eingegeben werden kann. Hier wurde beschlossen, dass das (Gesamt-)Ergebnis innerhalb von 24 Stunden nach Spielende (bei Spielen am Montag -Freitag) bzw. bis Sonntag 12:00 Uhr (bei Samstag-Spielen) übermittelt sein muss.




Gemeinsames Ziel: Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit und des Selbstverständnisses


Strafen haben vor allem erfahrungsgemäß einen erzieherischen Effekt, der auch in der beschriebenen Angelegenheit eingetreten ist, da die Anzahl der Strafen wg. nicht erfolgter/verspäteter Ergebniserfassung im Laufe der letzten Wochen deutlich zurückgegangen ist. Mit click-TT hat sich die Öffentlichkeitsarbeit intern und extern erwiesener Maßen deutlich verbessert.


Und noch eines ins Gebetbuch: Alle Beschlüsse zur Satzung und den Ordnungen des HTTV werden demokratisch gefasst - dabei sind die Vertreter der Basis (Vereine/Kreise/Bezirke) immer beteiligt bzw. müssen Beschlüsse des Verbandsvorstands sanktionieren (oder wieder verwerfen). Und mehr noch: Die Basis stellt die Mehrheit im Beirat dar, nicht die Organe des Verbands.

"Der Verband" - oft als der Bösewicht apostrophiert - sind wir alle - wir alle tragen Verantwortung dafür, dass es gerecht im HTTV zugeht und eine Gleichbehandlung aller Vereine gewährleistet ist. Das Geschehene sollte zumindest zu einem besseren Selbstverständnis im HTTV führen, was die Einhaltung von Regeln und Ordnungen angeht.



Alten-Buseck, 12.04.2007


gez. Dr. Norbert Englisch
HTTV-Präsident

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