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Bewegung im Oberhaus / Roßkopf wird Bundestrainer

Fulda/Hanau (kel). Vor der Rekordkulisse von 2300 Zuschauern war Quereinsteiger TG Hanau im Hessenderby der Deutschen Tischtennis-Liga dem TTC Rhön-Sprudel Fulda-Maberzell zwar in allen Belangen unterlegen und verlor 0:3, aber beide Clubs haben gute Gründe, positiv nach vorn zu schauen. Die Maberzeller überwintern als Tabellenzweiter und die Hanauer sind nur zwei Punkte vom rettenden Ufer entfernt. Aus Hanauer Sicht gibt es allerdings einen Wermutstropfen. Leitwolf Jörg Roßkopf wird vermutlich das Team nicht mehr unterstützen können. Mr. Tischtennis wird Bundestrainer (Foto:Roscher).

Fulda/Hanau (kel). Vor der Rekordkulisse von 2300 Zuschauern war Quereinsteiger TG Hanau im Hessenderby der Deutschen Tischtennis-Liga dem TTC Rhön-Sprudel Fulda-Maberzell zwar in allen Belangen unterlegen und verlor 0:3, aber beide Clubs haben gute Gründe, positiv nach vorn zu schauen. Die Maberzeller überwintern als Tabellenzweiter und die Hanauer sind nur zwei Punkte vom rettenden Ufer entfernt. Aus Hanauer Sicht gibt es allerdings einen Wermutstropfen. Leitwolf Jörg Roßkopf wird vermutlich das Team nicht mehr unterstützen können. Mr. Tischtennis wird Bundestrainer.
Im ETTU-Cup haben sich Fulda-Maberzell und Hanau mit überzeugenden Auftritten für die Runde der besten Acht qualifiziert. Fulda ist zwar nicht rundum begeistert von der Aufgabe gegen Angers mit den beiden Ex-Bundesliga-profis Thomas Keinath und Torben Wosik, rechnet sich aber eine reelle Chance auf den Halbfinaleinzug aus. In Hanau hält man die Aufgabe gegen die Spanier aus Priego für machbar.
Hanaus Team-Manager Johannes Herrmann ist mit dem Saisonverlauf zufrieden und glaubt fest daran, dass die Mannschaft die Klasse halten kann. "Wir planen nur für die DTTL. Die Spieler fühlen sich wohl bei der TG und stehen hinter dem Projekt DTTL." Eine Verpflichtung von Superstar Timo Boll hält Herrmann vorerst für eher unwahrscheinlich. "Dafür müssen wir erst finanzielle Strukturen schaffen. Aber ausschließen will ich das nicht." Noch hat der Verein keinen Vertrag verlängert, aber die Gespräche stehen jetzt an. Patrick Franziska kann sich gut vorstellen ebenso wie Ruwen Filus und Steffen Mengel weiter für die TG an die Platte zu gehen. "Das Umfeld ist prima. Ich will aber unbedingt auch in der kommenden Runde in der DTTL spielen."
Gegen den schwedischen Linkshänder Robert Svensson im Maberzeller Dress hätte der 17-Jährige gern ein weiteres Glanzlicht in seiner jungen Karriere gesetzt. Aber am Ende fehlten zwei Punkte. "Svensson war im Entscheidungssatz einfach ausgefuchster. Ich denke aber, dass sich auf meiner Leistung aufbauen lässt."
Der Fuldaer Manager Stefan Frauenholz hätte sich für die vielen Zuschauer einen stärkeren Gegner gewünscht. "Bei uns spielt keiner bei den Ostasienspielen, wenn wir ein Punktspiel haben", hat der Manager kein Verständnis dafür, dass der Hanauer Spitzenspieler Chiang Hung Chieh nicht dabei war. Für die Domstädter wartet zwischen den Jahren eine weitere Herausforderung. Beim Final Four in Dortmund will der TTC RhönSprudel unbedingt ins deutsche Pokalfinale.
Der Hanauer Leitwolf Jörg Roßkopf glaubt weiter an den Klassenerhalt. "Wir können alle ein wenig besser spielen. Mit einem Sieg gegen Fulda hat sowieso keiner ernsthaft gerechnet. Das ist ein Spitzenteam und liegt uns überhaupt nicht."
Für die kommende Saison müssen die Hanauer allerdings ohne Mr. Tischtennis planen. Jörg Roßkopf wird ab August 2010 neuer Herren-Bundestrainer des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB). Der 40-jährige Doppel-Weltmeister von 1989 und World-Cup-Sieger von 1998 folgt auf Richard Prause, der im Sommer auf eigenen Wunsch den DTTB verlässt, um an die Werner Schlager Academy im österreichischen Schwechat zu wechseln. Roßkopf, der bereits neben seiner aktiven Laufbahn die Trainer-A-Lizenz erworben hatte, hat Prause seit September 2008 als Assistenztrainer unterstützt.
"Ein Platz im Bundestrainer-Team des DTTB kommt für mich zwar früher als erwartet, aber ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe. Man wird bestimmt nicht oft gebeten, so ein Amt zu übernehmen", erklärte Roßkopf. "Herren-Bundestrainer zu werden, ist für mich eine Riesenheraus-forderung, der ich mich gerne stelle. Deutschland hat eine schlagkräftige Mannschaft. Als Bundestrainer werde ich bestimmt nicht alles umkrempeln, denn ‚Richie‘ und ich haben die gleiche Trainings-philosophie, und ich hätte die Arbeit noch gerne mit ihm als Team fortgesetzt. Gerade 2012 haben wir mit der Mannschafts-WM in Dortmund und den Olympischen Spielen zwei absolute Topereignisse. Mein Ziel ist, den Abstand auf die Chinesen weiter zu verringern und Nationen wie Südkorea und Japan auf Distanz zu halten."

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