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Dr. Norbert Englisch feiert runden Geburtstag

Alten-Buseck (kel). Dr. Norbert Englisch feiert heute seinen 60. Geburtstag. Der Jubilar führt seit sieben Jahren den Hessischen Tischtennis-Verband und ist seit 1974 ehrenamtlich für seinen Sport tätig. "Die Rolle im Trainingsanzug gefällt mir gut", kann sich der A-Lizenz-Trainer ein Leben ohne Tischtennis kaum vorstellen.

Ein Realist, der anpackt
HTTV-Präsident Dr. Norbert Englisch feiert heute seinen 60. Geburtstag

Alten-Buseck (kel). Dr. Norbert Englisch feiert heute seinen 60. Geburtstag. Der Jubilar führt seit sieben Jahren den Hessischen Tischtennis-Verband und ist seit 1974 ehrenamtlich für seinen Sport tätig. "Die Rolle im Trainingsanzug gefällt mir gut", kann sich der A-Lizenz-Trainer ein Leben ohne Tischtennis kaum vorstellen.

Für seinen Verein TSG Alten-Buseck geht er in der 1. Kreisklasse an die Platte. "Der Sport baut einen auf, wenn es nicht läuft", blüht Englisch in der großen Tischtennis-Familie auf. Und auch daheim dreht sich vieles um den kleinen weißen Ball. "Ich bin stolz, dass meine drei Kinder Pia, Anke und Malte Tischtennis spielen" und ist dankbar, dass seine Frau Eva immer mitgezogen hat, wenn es galt, etwas für den Tischtennissport zu bewegen.
Da wäre beispielsweise die Gebietsreform, die er als HTTV-Vizepräsident 1994 umgesetzt hat. "Entscheidend ist es, ein Fingerspitzengefühl für den richtigen Zeitpunkt für Neuerungen zu entwickeln. Wenn die Zeit reif ist, braucht man Durchhaltevermögen und Mitstreiter, auf die man sich verlassen kann. Davon gibt es im Verband viele."
Der promovierte Ethnologe und Berufschullehrer denkt strukturell und hinterfragt bestehende Strukturen kritisch-konstruktiv. "Ich bin Realist, ich packe an", weiß Englisch, wie wichtig die Nähe zur Basis ist, um die Zukunft des Tischtennissports zu sichern. "Wir müssen es jedem Jugendlichen ermöglichen, im Tischtennis so weit zu kommen, wie er möchte", ist sein Credo. War die Jugendinitiative vor Jahren ein Schritt in die richtige Richtung, scheint die Schulsportoffensive, die das Präsidium vor einem Jahr gestartet hat, zu fruchten. "Ganze Kreise interessieren sich wieder für ihre Vereine. Schon über 60 Vereine machen mit und auch die Schulen gehen verstärkt auf unseren Sport zu", berichtet Englisch.
Probleme greift der ehemalige Zehnkämpfer Englisch auf, bevor sie in den Brunnen fallen. So hat der HTTV-Präsident schon vor Jahren die Notwendigkeit neuer Mannschaftsspielsysteme propagiert. "Sicherlich ist die Zeit noch nicht reif für ein Vierersystem bei den Männern. Wenn man aber bedenkt, dass bei einem Viertel aller Vereine nur noch ein oder zwei Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen, muss darüber nachgedacht werden, wie dem Vereinssterben Einhalt geboten werden kann."
Ein ganz schwarzer Fleck auf der Agenda sind dabei die Frauen und Mädchen. "Nur jedes fünfte Mitglied im Verband ist weiblichen Geschlechts. Da hat bisher nichts gefruchtet, obwohl Tischtennis für Frauen eigentlich der perfekte Sport ist. Aber die psychologische Seite schlägt hier ins Kontor." Englisch ist froh darüber, dass im Rahmen der Schulsportoffenisve spezielle Projekte für reine Mädchengruppen angeboten werden. Und wird nicht müde, den Schlüssel zu suchen, der den Tischtennissport in Hessen zum Selbstläufer macht. Oft muss er bei der Terminvielfalt mit fünf bis sechs Stunden Schlaf auskommen. Dennoch nimmt er sich die Zeit, sich um politisch verfolgte Jugendliche aus Afrika und Asien zu kümmern.
Schon während seines Studiums ging es dem Sozialdemokraten um völkerverbindende Dinge, kamen seine Eltern als Vertriebene aus dem Sudentenland ins hessische Elz. Die Versöhnung mit Osteuropa hat Englisch aktiv unterstützt, die Auswüchse der 68er Generation immer verurteilt. "Die Überheblichkeit der 68er zu glauben, beispielsweise Südamerika sagen zu müssen, wie es laufen soll, hat mich abgestoßen", beschäftigt sich Englisch akribisch mit Kultur und Struktur fremder Länder und hat bis auf Finnland und Irland ganz Europa bereist.
Seine Doktorarbeit hat der Volkskundler über Bergleute im tschechischen Braunkohlenrevier geschrieben. Darüber hinaus studierte er Lehramt für Deutsch, Erdkunde und Politik. Zehn Jahre lang leitete er die Forschungsstelle für ein sudetendeutsches Mundarten-Wörterbuch in Gießen, war in den 90er Jahren Generalsekretär des Deutschen Tischtennis-Verbandes in Frankfurt und unterrichtet heute an der Friedrich-Feld-Schule in Gießen Deutsch, Politik, Wirtschaft, EDV und Sport.
Kürzer treten will Englisch noch nicht. "Ich beschäftige mich mit der Gegenwart und der Zukunft. In unserer kurzlebigen Zeit ist es wichtig, immer neue Impulse zu setzen, sonst bleibt man nicht am Leben."

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