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Neumann und Rau holen WM-Medaillen in Bremen

Bremen. Mit 75 zu WM-Gold: Der 75-jährige Lorscher Otto Rau errang bei der Seniorenweltmeisterschaft in Bremen bereits seine dritte WM-Medaille. Nach Bronze im Doppel in Bern gewann Rau, der sich ganz konzentriert auf die Welttitelkämpfe mit über 3650 Tischtennisspielern aus 60 Nationen vorbereitete, in Bremen Einzel-Silber und Doppel-Gold mit dem ehemaligen Augsburger Nationalspieler Toni Breumair.
Gabriele Neumann vom TTC Calden-Westuffeln holte Bronze im Damendoppel Ü50.

Bremen. Mit 75 zu WM-Gold: Der 75-jährige Lorscher Otto Rau errang bei der Seniorenweltmeisterschaft in Bremen bereits seine dritte WM-Medaille. Nach Bronze im Doppel in Bern gewann Rau, der sich ganz konzentriert auf die Welttitelkämpfe mit über 3650 Tischtennisspielern aus 60 Nationen vorbereitete, in Bremen Einzel-Silber und Doppel-Gold mit dem ehemaligen Augsburger Nationalspieler Toni Breumair.
Im Doppelfinale schlugen die beiden die Engländer Brook/Sheader mit 3:1. Im Einzelfinale hatte Rau gegen Rolf Groß nur im dritten Satz eine echte Siegeschance und unterlag mit -7,-8-,-11.
Über 1000 Verbandsspiele hat Otto Rau für Topspin Olympia Lorsch auf dem Buckel. Er gehört zu den Gründern der Tischtennis-Abteilung, spielt aktiv in der Kreisliga.
Mit Calden-Westuffeln ist die zweite hessische Medaillengewinnerin jüngst sogar in die Oberliga aufgestiegen. Die 53-jährige Gabriele Neumann gewann in der Alterklasse Ü50 mit der Berlinerin Marianne Kerwat Bronze im Damendoppel. Die beiden schieden gegen die späteren Weltmeisterinnen Jutta Trapp und Elmira Antonian (Armenien) aus. Wie gut die Diplomingeneurin in Form war, dokumentiert auch eine blitzsaubere Einzelbilanz von 30:10-Siegen in der Hessenliga. Sogar in der Regionalliga spielte sie erfolgreich Ersatz mit zwei Siegen und einer Niederlage. Natürlich ist sie auf die WM-Medaille stolz, aber bei einer Senioren-Weltmeisterschaft gehe es den meisten Teilnehmern nicht nur um den Sieg am Tisch. "Vielmehr geht es darum, alte Bekannte wieder zu treffen und neue Leute kennen zu lernen", sagt Gabriele Neumann, Auch diese Erwartungen erfüllten sich nicht nur für die beiden Medaillengewinner. Das hes-sische Aufgebot war riesengroß und so mancher war schon zufrieden, wenn er die Gruppenphase schadlos überstand.
Zahlreiche kleine "Biergärten" luden die Teilnehmer und Zuschauer abseits der Platte zum Verweilen ein. Gerade hier wurden neue Bekanntschaften zwischen den verschiedenen Ländern geschlossen. Konnte man am Anfang der Veranstaltung noch die Gruppierungen der einzelnen Nationen deutlich an Trainingsanzug und Trikot erkennen, wurde es gegen Ende immer bunter gemischt in den Reihen. In der an den AWD-Dome angrenzenden Innenstadt wurde sich nach Ende eines anstrengenden Spieltages getroffen und bei dem ein oder anderen Getränk noch einmal der Höhepunkt des Tages oder auch eine Schwanke aus der früheren Tischtennislaufbahn zum Besten gegeben. Den wettkampffreien Mittwoch nutzten einige dazu, den Trainingsrückstand der vergangenen Jahre aufzuholen, oder einen Ausflug in die umliegenden Städte zu unternehmen; so traf man auf der Fähre ins nahe gelegene Helgoland fast ausschließlich Tischtennisspieler, die ein wenig Abwechslung zum harten WM-Dasein suchten.
Wo vor Wochen die weltbesten Tischtennisteams um den Titel der Mannschaftswelt-meisterschaft spielten, spazierte dieses Wochenende die Australierin Dorothy de Low, 95 Jahre, gestützt von einem Gehstock und ihren Betreuern über den Court. Dorothy de Low versprach, dass sie trotz ihrer 95 Jahre noch mindestens eine weitere Weltmeisterschaft spielen werde. Eindrucksvoll war der Stellenwert, welchen diese Weltmeisterschaft für die älteren Teilnehmer hat. Die meisten Spieler der Klassen über 70 Jahre kamen aus China, Japan und Australien. Allan Mc Key, Teilnehmer aus Australien, lobte besonders die Gastfreundschaft, die sympathische und offene Art der deutschen Spieler, welche die Weltmeisterschaft in Bremen für alle Teilnehmer zu einem unvergesslichen Erlebnis machten. Er verabschiedete sich mit: "See you next time in Rio"- und das werden auch sicherlich die meisten Spieler und Spielerinnen tun.
Es war ein spannender Schluss-Tag beeindruckender Senioren-Weltmeisterschaften in Bremen. Die fünf Turnier-Tage im AWD-Dome bei der 13. WM-Auflage für Aktive über 40 Jahre brachten neue und alte Champions. Die erfolgreichsten Nationen in der Gesamtwertung waren Deutschland und Japan. Die Gastgeber gewannen insgesamt zwölf Titel in den jeweils acht Altersklassen mit Einzel- und Doppel-Konkurrenzen bei den Damen und Herren sowie 44 Mal Edelmetall insgesamt.
Eine der größten Überraschungen war der Titelgewinn des ehemaligen Deutschen Mannschafts-Meisters Jürgen Reuland, der in einem spannenden Fünf-Satz-Finale Altmeister Dragutin Surbek (Kroatien) besiegte und unter anderem zuvor bereits Japans Weltmeister von 1969, Shigeo Ito, schlagen konnte.
Kathrin Wahl u. Dietmar Kelkel

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