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3:0 - Starke Maberzeller gewinnen Hessenderby vor 2.300 Zuschauern

Fulda (ro). Im Hessenderby gegen die TG Hanau boten Wang Xi & Co. eine Klasse-Vorstellung und setzten sich klar mit 3:0 durch. Wang Xi, Jan-Ove Waldner und Robert Svensson (Foto) sorgten für die Punkte der Osthessen. Bei Hanau zeigte der junge Patrick Franziska eine sehr ansprechende Leistung gegen Svensson und gab sich erst im Entscheidungssatz geschlagen. Der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell bleibt damit hartnäckigster Düsseldorf-Verfolger in der DTTL. Die Highlights des Derbys sind am heutigen Samstag (05.12.) ab 18:30 Uhr im DSF zu sehen.

TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell - TG 1837 Hanau 3:0

Es begann mit einem einem fast genialen Auftritt von Wang Xi gegen Jörg Roßkopf (11:9, 11:6, 12:10) und einem cleveren Jan-Ove Waldner, der die Schwachstellen, die ein ungestümer Lee Jung Sam bot, konsequent nutzte (12:10, 11:6, 11:8). Nach sieben verlorenen Einzeln in der DTTL war dies der erste Saisonsieg des 44-jährigen Tischtennis-Magiers 2009/10, der bis dahin lediglich in zwei Doppeln und im ETTU-Cup erfolgreich gewesen war. Nach der Pause machte Robert Svensson unter den Augen von Tischtennis-Promis wie "Speedy" Fetzner, Jörgen Persson und Richard Prause den sprichwörtlichen Sack zu. Im spannendsten Match des Abends gelang es dem Schweden dank seiner Routine, den sich stark präsentierenden Hanauer Youngster Patrick Franziska in fünf Durchgängen zu bezwingen (11:7, 11:8, 4:11, 6:11, 11:9).

Wie im Vorfeld erwartet, sahen ungewöhnlich viele Zuschauer das live im Internet übertragene und von den DSF-Kameras eingefangene Derby - das Deutsche Sport Fernsehen bringt die Highlights der Partie am Samstag ab 18:30 Uhr. 2.300 Zuschauer, darunter rund 150 Hanauer Schlachtenbummler, sind eine Größenordnung für die Tischtennisbundesliga, wie sie in den letzten Jahren sonst nur bei Spielen mit Beteiligung von Borussia Düsseldorf und Timo Boll erreicht wurde. Die alte Fuldaer Bestmarke hatte übrigens bei 2.000 Menschen gelegen, die im Mai dieses Jahres das Play-Off-Halbfinale gegen den späteren Meister Düsseldorf gesehen hatten.

Fulda ist mit diesem Sieg nunmehr punktgleich mit Klassenprimus Düsseldorf und nur aufgrund der schlechteren Spieldifferenz hinter dem Boll-Team positioniert. Hanau bleibt auf Platz acht und spürt den Atem von Jülich und Bremen im Nacken. Die Chancen auf den Klassenerhalt stehen aber nach wie vor nicht schlecht. Am letzten Vorrundenspieltag muss Fulda am kommenden Freitag in Frickenhausen antreten, während die Brüder-Grimm-Städter zwei Tage später zu Hause den starken Aufsteiger aus Saarbrücken empfangen.

Fuldas Vorsitzender Stefan Frauenholz war rundum zufrieden: "Das war eine bis auf das enge letzte Match souveräne Vorstellung der Mannschaft und ein gelungenes Event vor toller Kulisse. Die Mannschaft hat sich gegenüber der letzten Saison klar gesteigert und weiterentwickelt. Ob wir allerdings schon so weit sind, dass wir an einen Titel denken können, vermag ich heute noch nicht zu beantworten."Jan-Ove Waldner ergänzte: "Es hat Spaß gemacht, vor so vielen Zuschauern zu spielen. Wir gehören jetzt zu den Spitzenmannschaften in Deutschland, wie Jeder sehen kann. Ich selbst habe heute ganz gut gespielt, mein Gegner war allerdings nur mit der Vorhand und beim Aufschlag stark, auf der Rückhandseite hat er viele leichte Fehler gemacht." Hanaus Teammanager Johannes Herrmann haderte ein wenig mit den verpassten Chancen: "Eigentlich war die Aufstellung für uns günstig, so dass wir uns doch etwas mehr ausgerechnet hatten. Immerhin hatte "Rossi" Wang Xi zuletzt geschlagen. Lee Jung Sam zeigte zuviel Respekt vor Waldner und spielte gehemmt, Patrick Franziska hat ein sehr gutes Spiel abgeliefert und nur mit Pech verloren. In einem solchen Spiel wäre es sehr wichtig gewesen, mit 1:0 in Führung zu gehen." Positiv verbuchte Herrmann: "Die Kulisse und das gesamte Event waren großartig, es war ein toller Rahmen für ein Hessenderby."Patrick Franziska hätte natürlich zu gerne gewonnen, war aber mit seiner Leistung nicht unzufrieden: "Es war toll, vor einer so großen Kulisse zu spielen, auch wenn ich anfangs ziemlich nervös war. Dann kam ich aber gut ins Match hinein und hätte gewinnen können, aber Svensson spielte am Ende etwas cleverer. Ich denke aber, dass sich auf meiner Leistung aufbauen lässt." Herren-Bundestrainer Richard Prause sah es ähnlich: "Patrick hat aus Hanauer Sicht das beste und spannendste Match des Abends geliefert. Allerdings habe ich auch Einiges gesehen, was er noch hätte besser machen können. Fulda hat ein tolles Tischtennisevent auf die Beine gestellt. Das große Potenzial, das Tischtennis in der Region hat, nutzen sie sehr gut. Hanau muss versuchen, seine Punkte gegen andere Gegner zu holen."

Foto oben: Soeben hat Robert Svensson seinen Matchball gegen Patrick Franziska verwandelt und bejubelt Fuldas Derby-Sieg.

Mittleres Foto: Blick auf den Centre Court in der gut gefüllten Esperantohalle beim Match Svensson vs. Franziska.

Foto unten: Hanaus 17-jähriger Youngster Patrick Franziska stellte gegen den schwedischen Nationalspieler Svensson seine schon jetzt vorhandene Bundesligatauglichkeit unter Beweis und unterlag nur ganz knapp.

Text & Fotos: Dr. Stephan Roscher

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