Tag des Tischtennis am Hessentag ein voller Erfolg

Stadtallendorf (kel). Am Tag des Tischtennis haben sich der TTV Stadtallendorf und der SV Schweinsberg prima präsentiert. Alexander Murek war mit dem Schnuppermobil des Deutschen Tischtennis-Bundes vorgefahren und hat für die rund 250 Besucher ein ganzes Spaßpaket mit Mini-, Midi- und Wettkampftischen, Elefanten- und Minischlägern und Tischtennis-Roboter dabei. Die rund 20 Helfer der beiden Stadtallendorfer Vereine nahmen über 100 Sportabzeichen ab. Der Renner war das extra für den Hessentag kreierte Tischten-Lotto, bei dem es galt, 20 Bälle in verschieden große Löcher zu spielen. Glanzlicht der Veranstaltung war ein Schaukampf zwischen den Hanauer DTTL-Spielern Steffen Mengel und Patrick Franziska, in der Stadtallendorfer Bärenbachhalle die Herzen aller Tischtennisfreunde höher schlagen ließ. Während Franziska mit knallharten Topspin-Schlägen und Schüssen faszinierte, warf Mengel die Bälle locker aus der Ballonabwehr zurück auf die Platte. Temporeiche Topspinduelle wechselten sich mit Showeinlagen ab. Da steht der 17-jährige Franziska wie ein Boris Becker auf dem Tisch und retourniert volley, da steckt sich der 21-jährige Jungnationalspieler Steffen Mengel den Schläger in die Hose und spielt die Bälle mit Hula-Hoop-Bewegungen zurück. Ein wenig Fußball muss sein, dachte sich Franziska und legt sich den Tischtennisball wie beim Volleyball zu und köpfte ihn auf die gegnerische Plattenhälfte.
Etwas verdutzt schaute Steffen Mengel drein, als er im gemeinsamen Doppel mit Rollstuhl-Spieler Marcel überhaupt nicht zum Zug kam. Es dauerte ein paar Ballwechsel, bis der DTTB-Ranglistenvierte die Regeln im Rollstuhltischtennis kapiert hatte. Da darf jeder den Ball schlagen, so oft er will und kann.
"Ich komme immer gern zum Hessentag", freute sich Jungprofi Patrick Franziska, dass der Schaukampf mit dem Mannschaftskollegen so gut angekommen war. Doch schon steht Istanbul vor der Tür. Bei der Jugendeuropameisterschaft hat der Neunte der Jugendweltrangliste den Titelgewinn fest im Visier. Steffen Mengel fiebert dagegen der kommenden Runde entgegen. "Unsere Mannschaft ist so stark wie in der vergangenen Saison. Platz sechs bis acht ist realistisch. Aber alle Spiele werden eng." Großen Respekt hat Mengel vor Aufsteiger Herne. Gräfeling und Plüderhausen schätzt er deutlich schwächer ein. Eine Stammplatzgarantie hat der Aufsteiger der Saison allerdings nicht. "Der Trainer stellt die Mannschaft auf. Ich hoffe, dass ich meine guten Leistungen bestätigen kann und oft spiele."
Zufrieden war HTTV-Präsident mit der Resonanz. "Die Mischung hat gestimmt. Schaukampf vom Feinsten, der alle begeistert hat und die Mitmachangebote sind bei einer Breitensportveranstaltung wichtig. Dass so viele das Tischtennis-Sportabzeichen gemacht haben, zeigt den hohen Stellenwert unseres Sportes. Alle streiten sich um die Jugendlichen. Deshalb ist es immer wichtig, die Faszination Tischtennis näher zu bringen. Wir haben unseren Sport hervorragend präsentiert."
Rolf-Werner Schmittdiel vom TTV Stadtallendorf bedankte sich bei Englisch für die intensive Unterstützung der beiden Vereinen beim Tag des Tischtennis durch den Verband. Bedauerte, dass die Halle etwas zu weit vom Spektakel auf der Hessentagsmeile entfernt gewesen sei. "Eigentlich sollte der Fußweg zur Halle in das Geschehen integriert werden. Dies wurde aber verworfen, weil der Weg nicht behindertengerecht war. Sonst wären sicherlich mehr Zaungäste zu uns in die Halle gekommen."