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Franziska und Dömges Hessenmeister

Offenbach-Bürgel (kel). Patrick Franziska (TG Hanau) hat gestern bei den Hessenmeisterschaften in Bürgel seinen Titel im Herreneinzel erfolgreich verteidigt. Der 18-Jährige besiegte seinen Mannschaftskollegen Ruwen Filus im Endspiel mit 4:1. Im Halbfinale hatte sich der Jugendeuropameister ebenfalls in fünf Sätzen gegen den Neuseser Hansi Fischer (TTC RS Fulda-Maberzell) durchgesetzt. Abwehrspezialist Filus hatte im zweiten Semifinale dagegen große Mühe, das 15-jährige Talent Marc Rode (NSC Watzenborn-Steinberg) in sechs Sätzen niederzukämpfen, um ins Finale zu gelangen. Bei denDamen holte sich Inka Dömges (NSC Watzenborn-Steinberg) ihren vierten Einzeltitel. Die Zweitligaspielerin bezwang Titelverteidigerin Angelina Gürz im Endspiel deutlich.

„Ich trainiere wöchentlich zehnmal mit Ruwen Filus und kenne alle seine Zwischenschläge aus dem Effeff. Das ist ein natürlich ein Vorteil für den Angreifer. Ruwen hat im Laufe des Spiels etwas nachgelassen und es mir leichter gemacht", freute sich Patrick Franzika nach einer Galavorstellung in den beiden letzten Sätzen. Nach verschlafenem ersten Durchgang diktierte Franziska überlegen das Geschehen an der Platte, zwang Filus immer mehr in die Defensive und entschärfte dessen Störangriffe souverän. „Ich war heute einfach zu passiv und konnte mich nicht richtig quälen", berichtete der unterlegene Finalist. „Wir haben beide versucht, unser bestes Tischtennis zu spielen. Patrick war einfach einen Tick besser." Für die rund 400 Zuschauer lieferten die beiden Bundesligaspieler brillante Ballwechsel mit Topspin-Duellen, Ballonabwehr und spektakulären Zwischenschlägen.

Mehr als Bronze war für Hansi Fischer nicht zu holen. „Franziska reichen 60 Prozent, um mich zu schlagen. Er ist einfach zu sicher. Der Klassenunterschied war nicht zu übersehen", sagte der 45-Jährige, der an der Seite von Matthias Bomsdorf (TTC Seligenstadt) im Doppel Silber gewann. Hier siegten die Einzelfinalisten Franziska/Filus. Auf Augenhöhe mit den Stars stand Marc Rode. „Ich war gegen Filus anfangs zu hektisch. Gegen Abwehr muss man locker und nicht fest spielen", freute sich der 15-Jährige dennoch über seinen starken Auftritt im Halbfinale. „Ich bin näher an die Topleute herangekommen. Ich wollte mich für die Deutsche Meisterschaften qualifizieren. Das ist mir auch gelungen."

Für eine große Überraschung sorgte der Neuseser Ernst Fischer (TTC RS Fulda-Maberzell), der in die Runde der besten Acht einzog und gegen Rode durchaus Gewinnchancen hatte. „Ich bin mit meiner Leistung absolut zufrieden. Nach dem Krimi gegen Michael Mengel (11:9 im siebten Satz) habe ich gegen Marc Rode die Spannung verloren. Das intensive Systemtraining der vergangenen Wochen hat sich aber ausgezahlt. Ich habe mich von Spiel zu Spiel gesteigert", so der 38-Jährige.

In einem von der Taktik bestimmten Finale im Dameneinzel erhöhte Inka Dömges nach 1:2-Satzrückstand gegen ihre Mannschaftskollegin Angelina Gürz die Schlagzahl und drehte die Partie mit harten parallelen Topspins von Vor- und Rückhand zu ihren Gunsten. "Spiel den Ball auf den Tisch und laufe viel", war ihr Erfolgsrezept gegen die Konterspielerin. "Ich wollte nicht hoch verlieren gegen Angie", freute sich Dömges über den unerwarteten Titelgewinn. "Wenn Inka im Kopf stark ist, ist sie kaum zu schlagen. Ich habe einfach zu passiv gespielt, war zu ängstlich und habe zu wenig Druck gemacht", berichtete die geschlagene Titelverteidigerin. Zufrieden mit Platz drei war die Darmstädterin Sonja Bott. "Ich habe gegen Gürz noch nie gewonnen. Sie hat mich zu oft ausgespielt, wenn mein erster Ball nicht druckvoll genug war." Taktik hin, Taktik her: Gegen Dömges hatte sich die junge Lehrerin Clarissa Benz nichts ausgerechnet und munter drauf los gespielt. "Die Schule hat Priorität. Um so mehr freue ich mich über Bronze." Bereits in der zweiten Hauptrunde schieden mit Alena Lemmer (1:4 gegen Christine Apel) und Janina Ciepluch (1:4 gegen Katja Heidelbach) die talentierten Schülerinnen des GSV Eintracht Baunatal aus.

Für Verbandstrainer Helmut Hampl stand der Männerwettbewerb auf hohem Niveau. „Franziska und Filus sind ihrer Favoritenrolle gerecht geworden. Die TG Hanau hatte ihr Bundesligaspiel extra verlegt, damit die beiden bei der Hessenmeisterschaft starten konnten. Erfreulich ist, dass sich die Jugendspieler Marc Rode, Jens Schabacker und Julian Mohr in der Spitze etabliert haben. Bei den Frauen haben sich dagegen die erfahrenen Spielerinnen durchgesetzt. Die Leistungen der jungen Akteurinnen sind noch nicht konstant genug. Im Damentischtennis hinken wir im Bundesvergleich noch immer hinterher." Hampl lobte die perfekten Spielbedingungen. „Die neue Sportfabrik-Halle ist für Tischtennis optimal. Der Ball hat durch den Parkettboden einen guten Flug. Der rote Belag sorgt für Center-Court-Atmosphäre."

Nach den Endspielen nominierte der Sportausschuss folgende Spieler für die Deutschen Meisterschaften Anfang März in Berlin: Steffen Mengel, Patrick Franziska, Ruwen Filus (alle TG Hanau), Marc Rode (NSC Watzenborn-Steinberg) und Jens Schabacker (TG Nieder-Roden), Inka Dömges (NSC Watzenborn-Steinberg), Sonja Bott und Lena Krapf (beide Darmstadt 98).

Ergebnisse:

Herreneinzel: 1. Patrick Franziska (TG Hanau), 2. Ruwen Filus (TG Hanau), 3. Marc Rode (NSC Watzenborn-Steinberg), 3. Hansi Fischer (TTC RS Fulda-Maberzell).

Herren-Doppel: 1. Franziska/Filus (TG Hanau), 2. Fischer/Bomsdorf (Maberzell/Seligenstadt), 3. Mengel/Schabacker (Ober-Erlenbach/Nieder-Roden), 3. Rode/Surnin (Watzenborn-Steinbg./Nieder-Roden).

Dameneinzel: 1. Inka Dömges, 2. Angelina Gürz (beide Watzenborn-Steinberg), 3. Sonja Bott und Clarissa Benz (beide Darmstadt).

Damen-doppel: 1. Dömges/Gürz (Watzenborn-Steinberg), 2. Bott/Lemmer (Darmstadt/Baunatal), 3. Ciepluch/Vossler (beide Baunatal), 3. Apel/Nies (Watzenborn-Steinberg/Staffel).

 

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